Nachsorgeklinik Tannheim der
Deutschen Kinderkrebsnachsorge
Von Beginn an ist es das zentrale Vorhaben der Deutschen Kinderkrebsnachsorge, im Schwarzwald eine familienorientierte Modellklinik zu konzipieren und zu realisieren. Die Stiftung initiiert den Bau der Nachsorgeklinik Tannheim und sammelt für das 56-Millionen-DM-Projekt herausragende 23 Millionen DM an Spenden. Am 14. November 1997 ist das große Ziel erreicht: Die Nachsorgeklinik Tannheim bei Villingen-Schwenningen, deren Gesellschafterin die Deutsche Kinderkrebsnachsorge ist, wird feierlich eröffnet.

Krebs, angeborene Herzerkrankungen, Mukoviszidose – diese schweren Erkrankungen hinterlassen Spuren - nicht nur bei den betroffenen Kindern, Jugendlichen und Patienten im Erwachsenenalter, sondern auch bei deren Familien. Nach oft monatelangen Krankenhausaufenthalten und strapaziösen Behandlungen fehlen den jungen Patienten und deren Angehörigen neuer Lebensmut und eine fachkundige Begleitung beim Heilungsprozess. Diesen Familien wieder Hoffnung und Kraft zu geben, ist das Ziel der im November 1997 eröffnete Nachsorgeklinik Tannheim bei Villingen-Schwenningen im Schwarzwald.

Neue Kraft schöpfen

Rund 1.800 Kinder und Jugendliche erkranken jährlich neu an Krebs. Nach der Akutbehandlung können sie mit ihren Angehörigen in Tannheim neue Kräfte tanken. Weiter steht die Nachsorgeklinik mukoviszidosekranken Kindern und Jugendlichen mit Familien zur Verfügung. Bundesweit leiden rund 8.000 junge Menschen an dieser angeborenen Stoffwechselerkrankung der Schleimhäute. Die Quote der jährlichen Neuerkrankungen liegt bei 500 Kindern. Die dritte Gruppe in der Nachsorgeklinik Tannheim bilden junge Herzpatienten. Fast ein Prozent aller deutschen Kinder werden mit einem Herzfehler geboren. Von diesen 6.000 Kindern sind rund 2.000 schwerst chronisch herzkrank.
Der Patient heißt Familie
Mehr als fünfzehn Betriebsjahre und eine hundertprozentige Auslastung mit Patienten und Familien aus dem ganzen Bundesgebiet, Österreich und der Schweiz zeigen die positive Bilanz. Die 145-Betten-Einrichtung mit ihren 130 Mitarbeitern verfolgt den Ansatz einer ganzheitlichen und interdisziplinären familienorientierten Nachsorge (Familienorientierte Rehabilitation): „Unser Patient heißt Familie.“ Denn schwere Erkrankungen und ihre Folgen betreffen auch die Angehörigen. Das ganzheitlich medizinisch-psychosomatisch-psychosoziale Konzept des familienorientierten Behandlungsansatzes bezieht darum Eltern, Geschwister und bei Patienten im Erwachsenenalter auch den Partner in den therapeutischen Prozess ein. Die Rehabilitationsklinik Tannheim strebt eine physische und psychische Stabilisierung aller Beteiligten und damit die langfristige Sicherung des Heilungserfolges an.
